Ein Bauchgefühl sagt uns, dass wir wieder mal eine Tour in Bayern machen sollen und so entscheiden wir uns für eine leichte und entspannte Wanderung auf den Hochfelln.
Kurz unterhalb der Glockenschmiede am Thoraubach im Brandner Tal bei Ruhpolding (D) parken wir am Wanderparkplatz der Staudigelhütte (besser gesagt parkt man bei der Staudigel-Diensthütte) auf zirka 700m. Für 3 Stunden bezahlt man am Parkautomaten in Brand nur 3€, was für das schattige Platzerl mit Toilette und Sitzgelegenheiten absolut fair ist. Bisher kennen wir den Hochfelln eigentlich nur von der „Vorderseite“, heute soll mal ein neuer Zustieg erkundet werden und wir sagen es gleich: es war eine SEHR gute Idee!
Über die Thoraualm auf den Hochfelln
Der Hochfelln ist mit der Seilbahn leicht erreichbar, daher ist der Zustrom auf den Gipfel entsprechend groß. In der Nebensaison hält es sich ganz gut in Grenzen, wenn man nicht zwingend an einem verlängerten Wochenende oder Feiertag den Gipfel erklimmt.
So starten wir von Brand bei Ruhpolding über die wunderschön gelegene Glockenschmiede entlang dem Wanderweg 66 am Thoraubach auf einer schattigen Forststraße bis zur Thoraualm (1210m). Natürlich treffen wir dort auf alt bekannte Warnschilder, die auf das Weidevieh am Almboden hinweisen. Das Gute daran? Weder Weidezaun, noch Weidevieh sind um diese Jahreszeit auf der Alm und wir können entspannt weiterwandern. Hinzu kommt, dass wir nun seit gut einer Stunde immer am Thoraubach entlangwandern und die Kiki immer wieder ihr Bauerl und Pfoten abkühlen kann.
Am Ende des Almbodens (bis hier kommen auch Biker auf ihre Kosten, danach endet der Radweg) folgen wir weiter dem nun eher wie ein Trampelpfad wirkenden Wanderweg 66. Man käme auch über den Weg 67 über den Thoraukopf (1482m) auf den Hochfelln – bestimmt eine schöne Variante, die wir uns für’s nächste Mal merken.
Der Salzalpensteig führt auf den Gipfel
Ab hier wird’s kurz steil und felsig, aber nicht weiter schwierig und nach zirka einer Stunde geht der Weg in den Salzalpensteig über. Kurz vor dem Gipfel des Hochfelln sehen wir die beeindruckende, leider geschlossene Taborkapelle, wie sie über die Chiemgauer Alpen blickt.
Aber der absolute Höhepunkt ist trotzdem der Gipfel selbst: Den Hochfelln schmückt ein wunderschönes Kreuz, das Richtung Chiemsee gerichtet auf einer kleinen Felsanhöhe steht. Ein Moment zum Innehalten und Genießen, denn selten findet man ein solches 360° Panorama, das mit Bahn erreichbar und dabei nicht überlaufen ist (zumindest im Moment unseres Gipfelglücks).
Die wenigen Besucher genießen die Kulinarik am Hochfellnhaus, das von außen mit der großen Terrasse und 1A-Ausblick wirklich sehr einladend aussieht. Auch die Einkehr behalten wir uns für unseren nächsten Hochfelln-Besuch auf. Im Nachhinein finden wir es schade, dass wir an dem Tag nicht frischere Beinchen und mehr Zeit mitgebracht haben, um die vielen Wege und umliegenden Gipfel (uns hat direkt der Hochgern und noch viele mehr angelacht), sowie all die Hütten zu erkunden. Aber wir kommen wieder! Nur eben nach dem Sommer oder nächstes Frühjahr, wenn die Muttertiere mit ihren Kälbern wieder im Tal sind.
Runter wählen wir eine kleine Alternative über den Wanderweg 8 und bei der ersten Weggabelung über Weg 65 treffen wir nochmal auf den Salzalpensteig, der bald wieder in unsere Aufstiegsroute (Wanderweg 66) übergeht und über die Thoraualm und Glockenschmiede wieder zurück zum Parkplatz führt. Genau 1000hm und 13,5 km später haben wir dann doch 36+ erfrischende Dips im Thoraubach hinter uns und kommen mit vielen positiven Eindrücken wieder am Parkplatz an.