Die West-Seite des Untersbergs: Über den Gr Rauher Kopf (1604m) auf den Berchtesgadener Hochthron (1972m)

Was kommt eigentlich dabei raus, wenn man 2 atemberaubende Panorama-Gipfel in einer Wanderung verbindet? – Genau! Eine Traumtour, wie aus dem Bilderbuch. Das dachten wir uns auch und haben deshalb am Sonntagmorgen unsere Trailpatschen nach Bischofswiesen zur deutschen Seite des Untersbergs gefahren. Unser Ziel: Der Berchtesgadener Hochthron (1972 m). Mit Zwischenstopp am Gr Rauher Kopf.

Bischofswiesen Rathaus & Standesamt
Das süße Rathaus in Bischofswiesen. In Bayern wird Tradition gelebt.

Geparkt haben wir am öffentlichen Parkplatz gegenüber dem Brenner Bräu in Bischofswiesen. Von dort aus ging es durch Bischofswiesen am Rathaus und Standesamt vorbei zur Karsteinhöhe (706 m). Von dort ist der Gr Rauher Kopf über die Wegweiser kaum zu verpassen. So ging es über den Normalweg mal steil auf der Forststraße, mal steil am Single Trail durch den Wald bis zum Blauen Kastl auf 1130m.

Ausblick vom Blauen Kastl. Die Kiki nutzt die Bade- und Erfrischungsmöglichkeit.
Vom Parkplatz bis zum Gr Rauher Kopf ist’s durchgehend steil. Ab dem Blauen Kastl wird der Wald dann auch lichter, sprich es wird ganz schön warm.

Hier trinkt sich das Wasser aus der erfrischenden Quelle am Besten. Denn von hier hat man perfekte Sicht auf die Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann- und Hochkalter-Gebirgsstock direkt vor der Nase. Auf jeden Fall empfiehlt sich hier eine ordentliche Trinkrast einzulegen, denn der restliche Weg hält selbst im Frühjahr keine weitere Wasserquelle bis zum Gipfel parat.

Schon bald nach dem Blauen Kastl wird der Wald immer spärlicher und die Sonne wird immer stärker auf dem steil bleibenden Wanderweg. Ab zirka 1400 m, ungefähr ab dem Kl Rauher Kopf, wird es dann auch felsig, sprich die „Spielewiese“ für die Kiki beginnt ab dem Moment. Ein kurzer felsiger Gipfelanstieg kündigt schon ein beeindruckendes Bergpanorama in alle Richtungen an.

Leichte Felskraxlerei bis zum Gipfel.
Der Ausblick vom Gr Rauher Kopf ist unbezahlbar: Watzmann und Hochkalter im Hintergrund.

Natürlich hält der Gipfel des Gr Rauher Kopf auch das, was er verspricht: Das Untersberg-Massiv in die eine, das Lattengebirge in die andere und die Berchtesgadener Alpen in nochmal die andere Richtung. Die Aussicht lässt sich am besten bei frischem Wasser und Leckerlis für die Kiki genießen. Es ist schon überdurchschnittlich warm – es ist erst Mitte Mai – weshalb auch am Gipfel unbedingt eine ordentliche Trinkpause eingeplant werden sollte.

Denn ab hier wird’s eine ordentliche Kraxlerei für 2- und 4-Beiner. Nicht übertrieben schwierig, denn es ist noch immer T-4 & T-5 und es gibt mal mehr und mal weniger gute Seilversicherungen. Ohne die Versicherungen, wäre es bestimmt eine Challenge für alle 3 geworden. Gar nicht, weil der Kamm zwischen Rauher Kopf und Untersberg-Massiv so schmal wäre, sondern weil es ein wilder Steig mit steilen abgerutschten und felsigen Passagen ist. Ab hier sind wir mal eine ganz schön lange Zeit allein auf dem Weg.

Einstieg in den wilden Steig. Ab hier braucht’s Trittsicherheit.
Es gibt immer genügend Seile zum Festhalten, wenn’s mal steiler wird.

Ich konnte die Kiki gut mit der Leine und Halsband sichern. Mir persönlich ist da einfach ein Geschirr lieber, aber die Kleine hat mit der Art von Wegen gar kein Problem (ja, sie fragt sich dann eher, weshalb ich so lange brauche, sonst denkt die sich dabei gar nix 😋😎).

Es geht ein paar Höhenmeter rauf und runter schlängeln wir uns quasi immer dem Kamm entlang. Nach gut einer halben Stunde erreichen wir das Hochplateau vor dem Reißenkaser, hier liegt einiges an Windwurf und den Weg muss man schon etwas suchen. Doch bald geht’s dann auf den AV Weg 464, der am nächsten Wegweiser auf 1600 hm beim „Gatterl“ in den Rupertiweg 417 übergeht.

Wer findet den Weg? Konzentriert bleiben, denn die Wegfindung ist nicht ganz intuitiv am Hochplateau.

Nicht mehr weit, bis zum höchsten Ziel des Tages: Nach zirka 45min gelangen wir über das Stöhrhaus zu dem auf 1972 m ragenden Gipfelkreuz des Berchtesgadener Hochthrons, dem Nord-Westlichen Teil des Untersberg-Massivs.

Geschafft! Hinter uns das Gipfelkreuz vom Berchtesgadener Hochthron.
Ein kurzes Gipfel-Nickerchen gehört dazu. Bloß nicht die Aussicht verschlafen!

Ja, wir geben’s zu! Wir kannten die Strecke zum Gr Rauher Kopf und wir kannten die Strecke über das Stöhrhaus auf den Berchtesgadener Hochthron. Aber was wir nicht kannten, war die Tour von beiden mit dem wilden Steig am Kamm, was der Tour einfach nochmal den letzten Schliff verliehen hat. Für uns eine eindeutige 10/10-Tour ⭐ – genau so schwierig, dass wir es packen; genauso lang, dass wir im sportlichen Schritt gehen können; genauso aussichtsreich, wie wir es uns erhofft hatten.

Selbst am Gipfel treffen wir nur 2 weitere Wanderer. Hunde haben wir auf der Tour 0 getroffen, was gut ist, denn so hat die Kiki die ein oder andere Gipfeljause abgestaubt!

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